Tragödie von Odessa: Gedenkaktionen in Europa und den USA

In dreizehn europäischen Ländern, darunter auch Deutschland, und in sieben US-Städten werden am Mittwoch Menschen der Opfer des Massakers in der ukrainischen Stadt Odessa vom 2. Mai 2014 gedenken. Dies teilte Phil Wilayto, einer der Organisatoren der Gedenkaktionen, gegenüber Sputnik mit.

„Wir müssen die Aufmerksamkeit der Welt und vor allen der Medien auf die Ereignisse in Odessa lenken. Wir rufen alle auf, die über die Situation Bescheid wissen, am Mittwoch etwas zu tun und als Zeichen der Solidarität mit der Bevölkerung von Odessa auf die Straße zu gehen», sagte er.

Am 2. Mai 2014 hatte eine Aktion von „Antimaidan»-Aktivisten in Odessa in einer Tragödie geendet, als Mitglieder des extremistischen „Rechten Sektors» und Fußball-„Ultras» gegen die Aktionsteilnehmer vorgingen. Dutzende „Antimaidan»-Teilnehmer kamen bei einem Brand in einem Gewerkschaftshaus, in dem sie Schutz gesucht hatten, ums Leben. Nach offiziellen Angaben waren dabei rund 50 Menschen getötet und mehr als 200 verletzt worden.

Die Gedenkaktionen sollen vor der ukrainischen Botschaft in Washington, auf dem Times Square in New York sowie vor dem ukrainischen Konsulat in San Francisco stattfinden, so Wilayto. Außerdem planen auch Einwohner von Minneapolis, Albany, Richmond und Blacksburg die Durchführung von Gedenkaktionen.

Den Gedenkveranstaltungen schließen sich auch dreizehn europäische Länder an — unter anderem Deutschland, Großbritannien, Dänemark, Italien, Schweden, die Schweiz und die Niederlande.

Der Aktivist zeigte sich besorgt über die heutige Lage in Odessa. Sie habe sich verschlechtert, warnte er. Eine Reihe von ukrainischen Extremisten-Gruppierungen hätten vorgehabt, ihre Aktionen an demselben Ort und zu demselben Zeitpunkt wie die Angehörigen der Opfer der Tragödie abzuhalten. „Die Situation ist sehr gefährlich», sagte Wilayto.

Er verwies darauf, dass die ukrainischen Behörden 2014 viele internationale Beobachter nicht nach Odessa gelassen hätten, die die Stadt besuchen wollten. Sie seien am Flughafen und an den Eisenbahnstationen aufgehalten worden. „Drei von uns wurden hineingelassen», sage er.

Wenn die US-Amerikaner wüssten, dass die von ihrem Land unterstützte ukrainische Regierung mit solchen Figuren der Geschichte wie dem Nazikollaborateuren Stepan Bandera sympathisiere, wären sie geschockt, betonte der Aktivist.

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