Obwohl noch nicht alle Länder den Bau der Erdgas-Pipeline Nord Stream 2 genehmigt haben, haben die ersten Bauarbeiten am deutschen Anlandepunkt Lubmin in Mecklenburg-Vorpommern bereits begonnen. Ein Nord-Stream-Sprecher teilte das Sputnik am Donnerstag mit.
Die Bauarbeiten schließen demzufolge Aufräumen der Fläche, Abschluss der Errichtung von Verwaltungsgebäuden und Vorbereitung zu Montagearbeiten im Anlandebereich ein. Sie werden entsprechend den Genehmigungen ausgeführt.
Das Bergamt Stralsund hatte am 31. Januar den Bau und Betrieb des Pipelinesystems Nord Stream 2 im deutschen Küstenmeer und im Anlandebereich in Lubmin bei Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern genehmigt. Dieser letzte Abschnitt der russischen Gaspipeline führt über 55 Kilometer durch die Ostsee. Insgesamt verläuft die Gasleitung über 1200 Kilometer von Russland durch die Ostsee nach Deutschland. Von Greifswald aus kann über weiterführende Leitungen ganz Europa mit russischem Gas versorgt werden.
Das Projekt Nord Stream 2 sieht die Verlegung von zwei Pipelinesträngen mit einer Jahresgesamtkapazität von 55 Milliarden Kubikmetern Gas vor. Die Stränge sollen parallel zur bereits bestehenden Pipeline Nord Stream von der russischen Ostseeküste bis nach Deutschland verlaufen.
Deutschland und Finnland genehmigten bereits den Bau des Neun-Milliarden-Euro-Projekts. Die Entscheidungen von Schweden, Russland und Dänemark stehen noch aus.
Gegen das Pipeline-Projekt machen mehrere Länder Front. Dazu gehören die Ukraine, die um ihre Einnahmen aus dem Transit von russischem Gas bangt, und die USA, die ambitionierte Pläne zum Export von Flüssiggas nach Europa hegen. Lettland, Litauen und Polen haben gemeinsam ihren Unwillen über den Bau geäußert.