Mehr als jeder Zehnte auf Lesbos ist ein Flüchtling: Tausende Griechen protestieren gegen Asylpolitik

Die griechische Insel Lesbos keucht unter der Last der Zuwanderung. Die Flüchtlingslager sind hoffnungslos überfüllt. Bereits jeder zehnte Bewohner der Insel ist ein Zuwanderer. Jetzt reicht es den Griechen.

Griechenland leidet stark und der massenhaften Zuwanderung. Auch die griechischen Inseln. Auf Lesbos demonstrierten nun Tausende Menschen gegen die Migrationspolitik des Lands – sie fordern eine sofortige Lösung des Problems.

Auf der Mittelmeerinsel befinden sich derzeit 8849 Migranten. Die Lager, in denen die Menschen untergebracht sind, sind masslos überfüllt. Mehr als jeder zehnte Einwohner auf Lesbos ist ein Flüchtling.

Die Lage eskaliert

Jetzt machten die Demonstranten ihrem Ärger Luft: Zwischen den rund 2500 Protestteilnehmern sei es zu Rangeleien gekommen, die Polizei habe Tränengas eingesetzt, berichten Augenzeugen. Zudem hätten Protestteilnehmer versucht, einen Polizeibus umzuwerfen.

In den vergangenen Tagen kommt es laut Medienberichten auch immer wieder zu Ausschreitungen zwischen Einheimischen und Migranten – auch zwischen Migranten unter sich.

Flüchtlingskrise und Mehrwertsteuer-Erhöhung

Aber nicht nur die Flüchtlingskrise macht der Insel zu schaffen, nun soll auch die Mehrwertsteuer wegen der Finanzkrise erhöht werden. „Wir brauchen jetzt eine Lösung in Sachen Mehrwertsteuer und Flüchtlingslager“, sagte der Vizepräsident der Handelskammer von Lesbos, Paraskevas Frantzeskos, berichtet der „Spiegel“.

Für Lesbos und die anderen Inseln (Chios, Samos, Kos und Leros), auf denen sich die Registrierlager für die Migranten befinden, gilt bislang ein reduzierter Mehrwertsteuerhöchstsatz von 19 Prozent. Ab 1. Juni soll die Mehrwertsteuer auf 24 Prozent erhöht werden.

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