In Nicaragua hat es neue Zusammenstöße zwischen regierungskritischen Demonstranten und der Polizei gegeben. Die Massenproteste gegen die linksgerichtete Regierung hatten sich ursprünglich am 18. April an deren Plänen für eine Rentenreform entzündet.
In Nicaragua hat es neue Zusammenstöße zwischen regierungskritischen Demonstranten und der Polizei gegeben.
In den sozialen Netzwerken verbreiteten regierungskritische Studenten ein Video, das zeigt, wie ein bewusstloser Mann ins Gebäude der Universität getragen wird. Demonstranten riefen: „Die Bevölkerung soll wissen, was die Regierung Ortega hier tut!“
Die Polizei stufte die Straßenproteste als kriminell ein. Bewohner des Uni-Viertels seien von „rechten Straftätern angegriffen“ worden, erklärte die Polizei. Die Beamten seien zum Schutz der Anwohner ausgerückt.
Auch an anderen Universitäten gab es am Montagabend Protestaktionen gegen die Regierung. Am Sonntag waren in der südlichen Provinz Masaya Anhänger und Gegner der Regierung gewaltsam aneinandergeraten. Die Polizei setzte Tränengas ein. Nach Angaben von Menschenrechtlern wurden dabei mindestens vier Menschen verletzt.
In den Tagen zuvor hatte sich die Lage vorübergehend beruhigt, nachdem die Regierung festgenommene Demonstranten freigelassen und sich zum Dialog bereit erklärt hatte.
Der Unmut der Demonstranten, darunter viele Studenten, richtet sich inzwischen aber auch gegen den autoritären Regierungsstil Ortegas und seiner Ehefrau, Vizepräsidentin Rosario Murillo. Die Demonstrationen mit zehntausenden Teilnehmern waren die bislang heftigsten Proteste in Ortegas Amtszeit.
Der 72-jährige Politiker der Nationalen Sandinistischen Befreiungsfront (FSLN) und ehemalige Guerillakämpfer regiert das zentralamerikanische Land seit elf Jahren.