Nach den USA will auch Paraguay seine Botschaft in Israel von Tel Aviv nach Jerusalem verlegen. Das teilte am Mittwoch das Außenministerium in Asunción mit.
Diese Entscheidung sei von Staatschef Horacio Cartes gefällt worden. Der israelische Botschafter in Paraguay, Seev Harel, bedankte sich gegenüber der paraguayischen Zeitung „ABC“ für die Entscheidung des südamerikanischen Landes, die „gerecht und mutig“ sei.
Vor zwei Tagen hatte Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu bereits in Online-Netzwerken von der Botschaftsverlegung gesprochen. Der Umzug der paraguayischen Botschaft erfolge bis Ende Mai, erklärte er. Laut israelischem Außenministerium könnte Paraguays neue Landesvertretung am 21. oder 22. Mai in Anwesenheit von Cartes eröffnet werden.
In einem Bruch mit jahrzehntelanger US-Politik hatte US-Präsident Donald Trump Anfang Dezember angekündigt, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen und die US-Botschaft dorthin zu verlegen.
Nach Angaben des US-Außenministeriums wird die US-Botschaft zum 70. Jahrestag der israelischen Staatsgründung am Montag umziehen. Anfang März kündigte auch Guatemala die Verlegung seiner Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem an.
Die Palästinenser beanspruchen Ost-Jerusalem als Hauptstadt eines künftigen Palästinenserstaats. Internationaler Konsens war bisher, dass der Status von Jerusalem in einem Friedensabkommen mit den Palästinensern festgelegt werden soll.