Zeman bezweifelt Aussagen tschechischen Parlaments zur „Nowitschok“-Herstellung

Der tschechische Präsident Miloš Zeman hat die Schlussfolgerungen des Parlaments in Frage gestellt, laut denen Tschechien niemals das bei der Vergiftung der Skripals angeblich eingesetzte Nervengift „Nowitschok“ produziert hat.

Zeman erinnerte daran, dass er in seiner Mitteilung über die tschechische Herstellung vom „Nowitschok“ den Direktor des Militärforschungsinstituts zitiert habe, der im Februar einen Bericht über die Produktion des Nervengifts veröffentlicht habe.

«Ich respektiere den Bildungsgrad der Abgeordneten, bin mir aber nicht sicher, dass sie bessere Informationen haben, als der Direktor des Instituts, in dem das Gas produziert wurde», sagte Zeman nach einem Treffen mit dem polnischen Präsidenten Andrzej Duda.

Am 10. April, in einer Klausursitzung des Ausschusses für auswärtige Angelegenheiten der Abgeordnetenkammer, kamen die Parlamentarier zu dem Schluss, dass „Nowitschok“ niemals in der Tschechischen Republik hergestellt oder gelagert worden sei.

Später hat Zeman unter Berufung auf tschechische Geheimdienste bekanntgegeben, dass eine kleine Menge des Nervengiftstoffs A-230 im November 2017 in der Stadt Brno produziert und anschließend vernichtet worden sei.

«Der Militärgeheimdienst sagt, dass das Gift A-230 ‘Nowitschok’ heißt. Der SBI (der tschechische Informationssicherheitsdienst) sagt, dass nicht das A-230, sondern dass das A-234 ‘Nowitschok’ ist», räumte Zeman ein.

Am 4. März waren der Ex-Doppelagent Sergej Skripal und seine Tochter Julia im britischen Salisbury vergiftet worden, was einen internationalen Skandal ausgelöst hatte. London behauptet, in die Vergiftung mit dem Stoff A-234, in Großbritannien als „Nowitschok“ bekannt, sei der russische Staat verwickelt. Moskau weist diesen Vorwurf von sich.

Quelle