Nach schweren Zusammenstößen im Gazastreifen zwischen den Palästinensern und der israelischen Armee mit dutzenden Toten hat die Türkei dem israelischen Botschafter empfohlen, Ankara zu verlassen. Das wurde am Dienstag in der türkischen Hauptstadt mitgeteilt.
Zuvor war der israelische Botschafter ins türkische Außenamt einbestellt worden. Er wurde darüber informiert, dass der türkische Botschafter in Tel-Aviv zu Konsultationen zurück gerufen wurde.
Die Beziehungen zwischen Israel und muslimischen Ländern haben sich angesichts der Eskalation im Gazastreifen verschlechtert. Die Ursache des Konflikts war die Verlegung der US-Botschaft von Tel-Aviv nach Jerusalem.
Nach jüngsten Angaben kamen bei den Zusammenstößen im Gazastreifen 61 Palästinenser ums Leben. Etwa 2.700 Menschen wurden verletzt. Palästinenserpräsident Mahmud Abbas verhängte eine dreitägige Trauer.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan bezeichnete das Vorgehen Israels im Gazastreifen als „Genozid“. Auch er verhängte eine dreitägige Trauer und beschloss, seine Botschafter in den USA und in Israel zu Konsultationen zurückzurufen.
Darüber hinaus berief Ankara eine außerordentliche Sitzung der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) an diesem Freitag nach Istanbul ein.
Am Dienstag soll der UN-Sicherheitsrat über die Lage im Gazastreifen beraten.