Giftaffäre: BND soll «Nowitschok»-Proben in den 1990ern beschafft haben

Der Bundesnachrichtendienst (BND) soll Medienberichten zufolge Proben des Nervengiftes «Nowitschok» bekommen haben, mit dem Anfang März der russische Ex-Spion Sergej Skripal und seine Tochter Julia in Großbritannien vergiftet worden sind.

Die Erkenntnisse über eine einst in der Sowjetunion entwickelte Klasse von Kampfstoffen namens «Nowitschok» gehen maßgeblich auf eine bis heute geheim gehaltene Operation des BND zurück, berichtet die «Süddeutschen Zeitung» (SZ) am Mittwoch.

Nach gemeinsamen Recherchen der SZ, NDR und WDR mit der Zeit soll ein Agent des Dienstes in den 90er Jahren eine Probe des Stoffs beschafft haben. Auch die Bundeswehr soll in den Vorgang eingeschaltet gewesen sein.

«Damals an der Entscheidung beteiligte Personen bestätigen den Vorgang, die Bundesregierung und der BND erklärten auf Anfrage zu ‘nachrichtendienstlichen Angelegenheiten grundsätzlich nur den geheim tagenden Gremien des Deutschen Bundestages’ Auskunft zu geben», heißt es im Beitrag.