Moskau warnt vor Neubelebung des IS-Kalifats in Nordostsyrien unter US-Nachsicht

Russland sieht ein Risiko für eine Reaktivierung des Kalifats des Islamischen Staates* jenseits des Euphrats in Syrien unter Nachsicht der USA. Das sagte die Sprecherin des russischen Außenministerium, Maria Sacharowa, am Mittwoch bei einem Pressegespräch in Kertsch auf der Krim.

„Die US-Administration verschweigt die Situation um Tausende ausländischer Terroristen, die die US-geführte Koalition und die Demokratischen Kräfte Syriens festgenommen haben“, so Sacharowa.

Auch die These, wonach es unmöglich wäre,  mit den Ländern, aus denen die Extremisten stammen sollen, das Verfahren zu ihrer Auslieferung sowie möglichen Rechtsbeistand abzustimmen, klingt laut der Sprechern nicht gerade überzeugend.

„Dieses rechtliche Vakuum wird anscheinend absichtlich geschaffen, um das wahre Ziel zu vertuschen, und zwar, damit die Terroristen ihrer Verantwortung entkommen können“, sagte Sacharowa.

Es soll sich hierbei um 2.000 bis 3.000 Kämpfer aus Europa, arabischen Ländern und den GUS-Staaten handeln.

„Als Vorbeugungsmaßnahme gilt nur die Beschränkung der Bewegungsfreiheit. Zugleich werden sie drei Mal pro Tag mit Essen versorgt. Sie können auch medizinische Hilfe in Anspruch nehmen sowie Sport treiben“, betonte Sacharowa.

„Nach dem von US-Präsident Donald Trump angekündigten baldigen Abzug der Amerikaner aus Syrien gibt es ein Risiko für eine Reaktivierung des Kalifats jenseits des Euphrats in Syrien nach dem Irak-Vorbild, als nach dem erfolgreichen Abzug des US-Kontingents im Jahr 2011 aus diesem Land dort faktisch die Terrormiliz Islamischer Staat entstanden war“, sagte sie abschließend.

*Islamischer Staat (IS, auch Daesh) – eine in Russland verbotene Terrorvereinigung

Quelle