Nordkorea hat das auf Ministerebene für den 16. Mai anberaumte Treffen mit Südkorea abgesagt und dies mit der Durchführung der gemeinsamen amerikanisch-südkoreanischen Militärübungen motiviert. Südkorea hat dies bedauert, wie am Mittwoch die Agentur Yonhap meldet.
Initiator dieses Treffen ist laut der Agentur die nordkoreanische Seite gewesen, die sich dafür bei den Verhandlungen im Waffenstillstandsort Panmunjom eingesetzt habe. Es habe um die Wiederaufnahme des Dialogs im Rahmen des Roten Kreuzes und um Treffen der durch die Spaltung des Landes auseinandergerissenen Familien gehen sollen.
Pjöngjang habe ebenfalls mit einer Absage des Gipfeltreffens mit den USA gedroht, meldet Yonhap. Wie jedoch aus dem US-Außenministerium verlautete, werde die Vorbereitung auf das Treffen von Donald Trump und Kim Jong-un fortgesetzt.
Südkorea hat die überraschende Absage des für Mittwoch geplanten Ministertreffens bedauert, wie es in einem Statement des Ministeriums für Angelegenheiten der nationalen Vereinigung hieß.
„Die einseitige Absage der Verhandlungen zwischen dem Süden und Norden auf hoher Ebene unter dem Vorwand einer Durchführung der regelmäßigen amerikanisch-südamerikanischen Militärübungen entspricht nicht der am 27. April von den Oberhäuptern beider Staaten abgestimmten Deklaration von Panmunjom und weckt Bedauern“, wird in der Erklärung betont.
Gemeinsame Militärübungen mit den USA sind in Südkorea seit dem 15. April im Gange. An ihnen beteiligen sich etwa 2.000 amerikanische und südkoreanische Militärangehörige.
Am 27. April hatte das erste Gipfeltreffen Süd- und Nordkoreas seit zehn Jahren stattgefunden. Kim Jong-un wurde der erste nordkoreanische Staatschef, der die Demarkationslinie zwischen beiden Staaten überschritten und südkoreanischen Boden betreten hat.