Infolge der Auseinandersetzungen in Gaza hat der türkische Präsident Tayyip Erdogan der Uno vorgeworfen, die Weltprobleme nicht lösen zu können. Dies berichtet die türkische Nachrichtenagentur Anadolu Agency.
Erdogan bezeichnete die Vereinten Nationen als „ausgereizt und erschöpft“ und verwies auf die Doppelmoral der Weltgemeinschaft.
„In jeder anderen Region hätten diese Angriffe Proteste in der ganzen Welt verursacht, aber leider hat die internationale Gemeinschaft den Handlungen Israels gegen die Palästinenser kaum Aufmerksamkeit geschenkt“, erklärte Erdogan beim Abendessen während des heiligen muslimischen Fastens Ramadan.
Die Weltgemeinschaft soll alle Anstrengungen unternehmen, um die verbrecherischen Handlungen der israelischen Behörden zu stoppen, so Erdogan weiter.
„Wenn keine Antwort auf die israelische Gewaltherrschaft folgt, wird sich die Welt sehr schnell in ein Chaos verwandeln, in dem Halsabschneider herrschen“, so das türkische Staatsoberhaupt.
Am Montag waren im Gazastreifen Massenproteste der Palästinenser anlässlich des 70. Jahrestages der Gründung des Staates Israel und der Eröffnung der US-Botschaft in Jerusalem eskaliert. Bei den Zusammenstößen mit israelischen Soldaten kamen 61 Palästinenser ums Leben. Etwa 2700 Menschen wurden verletzt, darunter mehr als eintausend Kinder. Der Palästinenserpräsident Mahmud Abbas verhängte eine dreitägige Trauer.
Anschließend beriefen die Türkei und Palästina ihre Botschafter aus den USA ab.
Washington betrachtet die bei den Zusammenstößen getöteten Menschen als Terroristen. Das russische Außenministerium bewertet diese Erklärung als eine Verhöhnung.