Die islamische Welt will nach den jüngsten israelischen Gewaltexzessen im Gazastreifen nicht einfach wieder zur Tagesordnung übergehen.
Die Vertreter von 57 islamischen Staaten haben bei jetzt einem Gipfeltreffen der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) in Istanbul die „kriminellen Handlungen” Israels aufs schärfste verurteilt. In ihrer Abschlußerklärung fordern die Mitgliedstaaten den „Schutz der palästinensischen Bevölkerung unter anderem durch die Entsendung einer internationalen Schutztruppe”.
Den USA warfen die OIC-Staaten vor, durch die Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels und die Verlegung ihrer Botschaft dorthin die israelische Regierung „ermutigt” zu haben und Mitschuld an ihren „Verbrechen” zu tragen.
Zuvor hatte der türkische Präsident Erdogan bei der Eröffnung des Gipfels Israel Nazi-Methoden im Umgang mit den Palästinensern im Gazastreifen vorgeworfen.
Ein Volk, „das im Zweiten Weltkrieg in den Konzentrationslagern allen Arten von Folter ausgesetzt war, greift nun die Palästinenser mit Methoden an, die denen der Nazis ähneln”, sagte Erdogan. Auch der türkische Regierungschef Binali Yildirim hatte zuvor auf einer Solidaritätskundgebung für die Palästinenser in Istanbul Israel vorgeworfen, „Hitler und Mussolini” nachzuahmen.
Der palästinensische Regierungschef Rami Hamdallah warf den USA bei der Großkundgebung in Istanbul vor, mit der Verlegung ihrer Botschaft nach Jerusalem „einen Religionskonflikt in der Region auslösen“ zu wollen. Erdogan kritisierte, die Muslime würden zu oft „scheu und feige“ auftreten. Um der „Tyrannei” Israels entgegenzutreten, bedürfe es mehr Geschlossenheit, forderte er.