Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat auf die jüngsten Äußerungen von US-Außenminister Mike Pompeo gegen Iran reagiert.
«Diejenigen, die über mehr als 15.000 nukleare Sprengköpfe verfügen, bedrohen gegenwärtig die Welt», sagte Erdogan am Montagabend in einer Ansprache während eines Fastenbrechens im Monat Ramadan in Ankara. Er kritisierte den US-Ausstieg aus dem 2015 unterzeichneten Atomabkommen mit Iran. Dieser Schritt werde die Krise in der Nahost-Region verschärfen.
Er forderte die Befreiung des Nahen Ostens von Atomwaffen, wobei er sich auf Israel bezog, welches im Besitz von Atomsprengköpfen ist. Mit Blick auf die Drohungen des US-Außenministers gegen Iran sagte Erdogan:
«Warum drohen die Länder, die im Besitz von Atomwaffen sind, den anderen die keine haben? Wenn wir fair und gerecht sein wollen, dann müssen wir sagen, dass die Länder, die ihre Atomwaffen als Drohung benutzen, keine Glaubwürdigkeit in der internationalen Staatengemeinschaft haben.»
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«Die Türkei akzeptiert keine erneute Verhandlung internationaler Probleme, darunter der Nuklearvereinbarung mit Iran, die bereits abgeschlossen sind. Wir finden es positiv, dass die anderen Vertragsunterzeichner trotz der Entscheidung der US-Regierung dem Atomabkommen mit Iran treu bleiben wollen», sagte der türkische Präsident. Er ergänzte: «Aus unserer Sicht haben alle Länder das Recht auf die Nutzung der Kernenergie und alle müssen dieses Recht der Länder, die ihren Energiebedarf dadurch decken wollen, anerkennen und respektieren.»
US-Außenminister Pompeo wiederholte am Montag seine Anschuldigungen gegen Iran, warf Teheran Täuschung bei seinem Atomprogramm vor und befürwortete den US-Ausstieg aus dem internationalen Atomabkommen — JCPOA-. .