Der Abgeordnete der Werchowna Rada (ukrainisches Parlament), Igor Mosijtschuk, hat in einer Sendung des TV-Senders „112 Ukraina“ am Dienstag gedroht, die Krim-Brücke zu vernichten.
„Die Brücke über die Straße von Kertsch ist eine feindliche Infrastruktur. Warum ist sie feindlich? Weil sie das besetzte Territorium mit dem Festland des Aggressors verbindet. Mit der Befreiung und mit der weiteren Deokkupierung der Krim ist das natürlich ein strategisches Objekt“, sagte Mosijtschuk.
Jedes Land, das um sein Territorium Krieg führe, beabsichtige laut dem Politiker, die feindliche Infrastruktur wie Brücke, Bahnhof und Flughafen zu vernichten.
Auf die Frage, ob er persönlich die Brücke vernichten würde, hat Mosijtschuk geantwortet, dass er das zweifellos tun würde, wenn er Verteidigungsminister wäre.
Der Autoverkehr über die Krim-Brücke in beide Richtungen war am 15. Mai offiziell freigegeben worden. An der feierlichen Zeremonie hatte der russische Präsident Wladimir Putin teilgenommen, der selbst über die Brücke gefahren war.
Mit einer Länge von 19 Kilometern gilt die Brücke über die Straße von Kertsch, die die direkte Verbindung zwischen der Krim und dem russischen Festland gewährleisten soll, als eines der schwierigsten Bauprojekte Russlands.
Die Verkehrsverbindung zwischen der südrussischen Region Krasnodar und der Halbinsel Krim über die Brücke wurde vorfristig – ein halbes Jahr früher – fertiggestellt. Für den Eisenbahnverkehr soll die Brücke Ende 2019 freigegeben werden. Die ersten Bauarbeiten an der Krim-Brücke hatten im Februar 2016 begonnen.
Die Krim war im März 2014 – nach gut 22 Jahren in der unabhängigen Ukraine – wieder Russland beigetreten, nachdem die Bevölkerung der Halbinsel bei einem Referendum mehrheitlich dafür gestimmt hatte. Anlass für die Volksabstimmung war ein nationalistisch geprägter Staatsstreich in Kiew.
Die ukrainische Regierung erkennt die Abspaltung der Krim nicht an. Die westlichen Staaten haben den Sturz von Präsident Viktor Janukowitsch und die von der Opposition gestellte Regierung in Kiew akzeptiert, nicht jedoch das Krim-Referendum. Nach dem Beitritt der Halbinsel zu Russland verhängten die USA und die EU Sanktionen gegen Russland und die Krim.