Zweiwöchige Protestreihe vor Heckler & Koch gestartet: 1.162 Kilometer gegen deutsche Waffenexporte

Vor dem Hauptsitz des Waffenherstellers Heckler & Koch in Oberndorf haben am gestrigen Sonntag zahlreiche Menschen eine Protestreihe eingeläutet, um einen grundsätzlichen Exportstopp von Waffen aus Deutschland zu erwirken.

Mit einem Protest-Staffellauf «von Oberndorf, Kassel nach Berlin» über eine Gesamtstrecke von fast 1.200 Kilometern wollen die Organisationen hinter dem Protest möglichst viel Aufmerksamkeit für ihr Anliegen erregen.

Am gestrigen Protestauftakt sollen sich hunderte Menschen beteiligt haben. Max Weber, einer der Organisatoren, glaubt aber fest daran, dass die Teilnehmeranzahl im Laufe der zweiwöchigen Kampagne noch deutlich steigen wird. Die Abschlusskundgebung wird am 2. Juni in Berlin stattfinden.

Besonders wichtig sei den Protest-Organisationen, dass ein Kleinwaffen-Exportverbot erreicht werde, denn zurzeit müssen sich sechs ehemalige Mitarbeiter von Heckler & Koch in Stuttgart vor Gericht wegen des Verdachts illegaler Exporte abertausender G36-Sturmgewehre in mexikanische Unruheprovinzen verantworten.

In der Begründung zur Forderung eines Exportverbots auf der Protest-Webseite heißt es:

«Die Bundesrepublik Deutschland ist weltweit der drittgrößte Rüstungsexporteur von Kleinwaffen (Pistolen und Gewehre) und viertgrößter Rüstungsexporteur von Großwaffensystemen (Kriegsschiffe, Kampfflugzeuge und Kampfpanzer). Deutsche Waffen werden an menschenrechtsverletzende und kriegsführende Staaten exportiert. Mit ihnen werden schwere Menschenrechtsverletzungen verübt, Millionen von Menschen in die Flucht getrieben oder getötet.»