Medien: Diese sechs Banken wollen Trumps Iran-Plänen trotzen

Washington droht Teheran mit den „härtesten Sanktionen der Geschichte“. Eine Gruppe deutscher Finanzhäuser bereitet sich schon darauf vor – und hat bereits eine wichtige Erfahrung gemacht. Die iranische Nachrichtenagentur IRNA griff hierzu einen Beitrag in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung auf.

Eine Gruppe von sechs Volksbanken will trotz drohender amerikanischer Sanktionen gegen Iran weiterhin Zahlungen für Firmen abwickeln, die in das Land exportieren. „Wir haben uns auf Transaktionen mit schwierigen Ländern spezialisiert“, sagte Patrizia Melfi, Leiterin des KompetenzCenter International.

Am KompetenzCenter International sind die Institute Volksbank am Württemberg, Pforzheim, Heilbronn, Konstanz, Schwarzwald-Donau-Neckar und die Vereinigte Volksbank engagiert.

„Man muss sich in dem Geschäft auskennen, sonst gerät man schnell in Schwierigkeiten“, sagte Melfi. Doch solange sich Firmen und Banken an die Vorgaben der Europäische Union und der Vereinigten Staaten hielten, könne nichts passieren. Die großen Banken schrecken dagegen aus Angst vor hohen Strafen vor dem Iran-Geschäft zurück. Auch die DZ Bank, das Spitzeninstitut der deutschen Volks- und Raiffeisenbanken, hatte vergangenen Freitag angekündigt, alle Zahlungsgeschäfte mit Bezug zum Iran zum 1. Juli auszusetzen.

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Nach dem Austritt der Vereinigten Staaten aus dem Atomabkommen mit Iran, hat Washington der Islamischen Republik mit den „härtesten Sanktionen der Geschichte“ gedroht. „Im Moment haben wir nichts als Ankündigungen“, sagte Melfi. „Wir müssen abwarten, wie die neuen Sanktionen aussehen. Welche Banken, Firmen, Personen oder Branchen werden auf den Sanktionslisten geführt?“

Ein großes Problem wäre es, wenn Transfers an iranische Banken unterbunden werden. „Dann könnte eine Lösung sein, dass die iranische Zentralbank das Geld auf ein Bundesbank-Konto überweist“, sagte Melfi. Von dort könne es dann an die einzelnen Firmen fließen. So habe man Transaktionen in den Jahren 2012 bis 2015 gehandhabt, als scharfe Sanktionen gegen den Iran in Kraft waren.

Quelle: Faz.net und Nachrichtenagentur IRNA