Iranisches Außenministerium: Europa soll sich an seine Verpflichtungen im Atomabkommen halten

Der Sprecher des iranischen Außenministeriums hat heute hervorgehoben, dass die Islamische Republik Iran von Europa erwarte, seine Verpflichtungen im Rahmen des Atomabkommens vollkommen umzusetzen. Das berichtet die iranische Nachrichtenagentur ParsToday unter Berufung auf ein Interview mit dem Außenamtssprecher.

Bahram Ghasemi sagte am heutigen Donnerstag in einem Gespräch mit dem Nachrichtensender Al-Alam über die Verhandlungen zwischen Iran und Europa nach dem Ausstieg der USA aus dem Atomabkommen:

«Aus dem Blick Europas hat das internationale Atomabkommen nicht nur eine wirtschaftliche Bedeutung, sondern dieses Abkommen wird von Europäern als das Ergebnis von gemeinsamen Bestrebungen und einer internationalen Konvergenz betrachtet. Sie versuchen daher, diese Errungenschaft aufrechtzuerhalten.»

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Ghasemi fügte hinzu, dass es derzeit Unklarheiten hinsichtlich der Art und Weise der Fortsetzung des Abkommens seitens der Europäer gebe. In diesem Zusammenhang habe Teheran Verhandlungen mit Europa begonnen. Irans Außenamtssprecher betonte zugleich, dass die Europäische Union und die Mitgliedsstaaten im Atomabkommen möglichst schnell zu einem Ergebnis in Bezug auf die Zukunft des Abkommens kommen und den Erwartungen der Islamischen Republik Iran angesichts der Umsetzung der Verpflichtungen nachkommen sollten.

Ghasemi teilte mit, dass die Sitzung der gemeinsamen Kommission des Atomabkommens am Freitag in Wien stattfinde und fuhr fort: «Diese Sitzung wird auf Einladung der Islamischen Republik Iran stattfinden und ist die erste Sitzung dieser Kommission, an der die Amerikaner nicht teilnehmen.

Die Vertreter anderer Mitgliedsstaaten des Abkommens (Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Russland und China) werden bei der Sitzung anwesend sein.»

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Der Sprecher des iranischen Außenministeriums unterstrich, dass die USA nicht damit gerechnet hätten, dass Iran auf ihren Ausstieg aus dem Abkommen so vernünftig und besonnen reagieren werde. Zudem habe die internationale Weltgemeinschaft diese Maßnahme der USA negativ beurteilt, sagte Ghasemi weiter.