Menschenrechtskrise in Ukraine: Russische Sportmedien appellieren an UEFA-Präsidenten

Die größten russischen Sportmedien haben kurz vor dem Finale der UEFA Champions League 2018 im Zusammenhang mit der Einschränkung der Rechte von Journalisten in der Ukraine an den UEFA-Präsidenten Aleksander Čeferin appelliert.

In dem Brief haben die Leiter der Sportmedien den UEFA-Präsidenten gebeten, Einfluss auf die ukrainischen Behörden zu nehmen, damit der Chefredakteur von RIA Novosti Ukraine, Kirill Wyschinski, so bald wie möglich aus der Haft entlassen wird.

„Wir appellieren an Sie im Zusammenhang mit der kritischen Situation um die Menschenrechte in der Ukraine, deren Hauptstadt bei der UEFA als Austragungsort für das Finale der Champions League 2018 genehmigt wurde“, heißt es in dem Brief.

„Wir rufen die UEFA auf, mit den ukrainischen Behörden bezüglich der Menschenrechtskrise in der Ukraine sowie der Situation um Wyschinski in einen Dialog zu treten. Zu den Zielen der UEFA gehört die Einhaltung der FIFA-Normen, und Artikel 3 der FIFA-Charta sieht die Gewährleistung von international anerkannten Menschenrechten vor.“

Das Finale der UEFA Champions League, in dem Real Madrid und FC Liverpool aufeinander treffen werden, soll am 26. Mai in Kiew stattfinden.

Kirill Wyschinski war am 15. Mai vor seiner Wohnung in Kiew festgenommen und in der Nacht nach Cherson gebracht worden. Dem Journalisten werden Landesverrat und Unterstützung für die selbsterklärten Republiken der Donbass-Region zur Last gelegt. Bei einer Verurteilung drohen Wyschinski bis zu 15 Jahre Haft.

Der Inlandsgeheimdienst SBU durchsuchte noch am selben Tag das Büro der Vertretung von RIA Novosti in Kiew und die Wohnungen einiger Mitarbeiter der Redaktion. 47 Mitarbeiter sind bereits zum Verhör vorgeladen worden.

Das Stadtgericht von Cherson hat gegen den Journalisten eine zweimonatige Untersuchungshaft ohne Möglichkeit für Freilassung auf Kaution verhängt.

Der Kreml hat die Handlungen der Ukraine entschieden verurteilt und Antwortmaßnahmen versprochen. Moskau richtete eine Protestnote mit der Forderung an Kiew, die Gewalt gegen Medienvertreter zu stoppen.

Quelle

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