Russland ist bereit, die Liste der am Pipeline-Projekt Nord Stream 2 beteiligten europäischen Firmen zu erweitern. Das sagte am Freitag der russische Präsident Wladimir Putin beim Internationalen Petersburger Wirtschaftsforum.
Putin betonte, dass die französische Firma Engie bereits an Nord Stream 2 teilnimmt. Auch andere Partner seien willkommen, unter anderem das französische Unternehmen Total.
„Wir können diese Liste durch andere europäische Firmen erweitern, damit dieses Projekt wirklich alleuropäisch ist“, so der Präsident.
Das Projekt Nord Stream 2 sieht die Verlegung von zwei Strängen mit einer Jahresgesamtkapazität von 55 Milliarden Kubikmetern vor. Die Stränge sollen parallel zur bereits bestehenden Pipeline Nord Stream von der russischen Ostseeküste bis nach Deutschland verlaufen. Die Pipeline soll im Jahr 2019 in Betrieb genommen werden.
Gegen das Projekt machen mehrere Länder Front. Dazu gehören die Ukraine, die um ihre Einnahmen aus dem Transit von russischem Gas bangt, und die USA, die ambitionierte Pläne zum Export von Flüssiggas nach Europa hegen. Lettland, Litauen und Polen haben gemeinsam ihren Unwillen über den Bau geäußert.
Das Bergamt Stralsund hatte Ende Januar den Bau und Betrieb des Pipelinesystems Nord Stream 2 im deutschen Küstenmeer und im Anlandebereich in Lubmin bei Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern genehmigt. Anfang April hatte auch Finnland seine Zustimmung erteilt. Gazprom rechnet im ersten Halbjahr 2018 noch mit den ausstehenden Genehmigungen von Schweden, Russland und Dänemark.
Das Internationale Petersburger Wirtschaftsforum findet in diesem Jahr von 24. bis 26. Mai statt.