Botschaft: London muss sich bei Russland wegen Skripal-Falls entschuldigen

Großbritannien muss sich wegen unbegründeter Anschuldigungen im Skripal-Fall bei Russland entschuldigen. Das erklärte ein Sprecher der russischen Botschaft in London am Freitag.

Er erinnerte daran, dass London auch drei Monate nach der Erhebung derart schwerer Anschuldigungen keine Beweise vorgelegt hatte.

Am 1. Mai hatte Mark Sedwill, Sicherheitsberater der britischen Premierministerin Theresa May mitgeteilt, dass die Ermittler keine Verdächtigen haben.

„Aus Medienberichten und offiziellen Erklärungen geht hervor, dass der Giftstoff A-234 in dutzenden westlichen Ländern produziert wurde“, fuhr der Botschaftssprecher fort. „Das Leben selbst führt vor Augen, dass die britischen Anschuldigungen weder Hand noch Fuß haben und sich ausschließlich auf irgendwelche Spionagedaten gründen, die kaum zu verifizieren sind.“

Der Sprecher rief London ferner auf, alle von Moskau gestellten Fragen zum Skripal-Fall zu beantworten, die Kooperation mit russischen Ermittlern aufzunehmen und die Isolierung von Sergej Skripal und seiner Tochter Julia zu beenden.

Der ehemalige Doppelagent Skripal und seine Tochter waren am 4. März auf einer Parkbank im südenglischen Salisbury bewusstlos aufgefunden worden. Die britische Seite vermutete einen Anschlag mit dem in Großbritannien als Nowitschok bekannten Giftstoff A234 und machte Russland für die Attacke verantwortlich. Moskau wies jegliche Anschuldigungen zurück.

Der Fall löste einen schweren internationalen Skandal aus. London wies 23 russische Diplomaten aus. Großbritannien wurde von mehreren EU-Ländern, den USA und einigen anderen Staaten unterstützt. Russland antwortete ebenfalls mit der Ausweisung gleicher Zahl von Diplomaten aus Großbritannien und anderen Ländern.

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