Macron gesteht Fehler der NATO gegenüber Russland

Die Nichterfüllung der von der NATO gegenüber Russland übernommenen Verpflichtungen ist nach Ansicht von Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron ein Fehler gewesen. Dieser Fehler habe Misstrauen zur Folge gehabt, sagte Macron am Freitag beim St. Petersburger Internationalen Wirtschaftsforum.

„Ich denke, der Fehler, der im Laufe der letzten 20 Jahre begangen wurde, bestand darin, dass wir die von uns seinerzeit eingegangenen Verpflichtungen nicht erfüllt haben, muss ich offen sagen… Damit fühlte sich Russland bedroht“, fuhr Macron fort.

„Wir haben den Vertrauensraum nicht schaffen können, mit dem Russland gerechnet hatte. Das machte die Befürchtung (Moskaus) nur stärker“, sagte der französische Präsident.

Im März hatte der Fonds „Historisches Gedenken“ von den USA zuvor publik gemachte Dokumente übersetzt und veröffentlicht, wonach westliche führende Repräsentanten Sowjetpräsident Michail Gorbatschow und Verteidigungsminister Dmitri Jasow nach der Wiedervereinigung Deutschlands Anfang der 1990er Jahre betrogen hatten: Sie versprachen ihnen, ehemalige Länder des Warschauer Vertrages nicht in die Allianz aufzunehmen. Indes behauptet der Westen immer wieder, dass in den 1990er Jahren nichts dergleichen versprochen wurde.

Zuvor hatte Macron erklärt, er möchte, dass Russland im Europarat bleibt.

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