Das Verteidigungsministerium Russlands hat sich mit dem Bericht von Bellingcat über den 2014 erfolgten Boeing-Abschuss im Osten der Ukraine vertraut gemacht und im Text die „Handschrift“ des ukrainischen Inlandsgeheimdiensts SBU erkannt. Dies eröffnete die Behörde dem Nachrichtensender RT.
Das Ministerium zweifelte an der Echtheit der im Bericht dargelegten Daten und wies insbesondere darauf hin, dass „die wegen ihrer Dummheit enttäuschenden Mutmaßungen der ‚Ermittler‘ auf der Simulation der Radioüberwachung eines Gesprächs zwischen nicht identifizierten Menschen basieren, welche die SBU bereits am Tag nach der Katastrophe veröffentlicht hatte“.
Die im Bericht erwähnten Offiziere seien längst vom Militärdienst entlassen worden und über ihre Tätigkeiten außerhalb der Streitkräfte sei nichts bekannt.
Die anderen „Beweise“ von Bellingcat können laut dem Ministerium überhaupt keiner Kritik standhalten.
„Vor allem gilt dies für die ‚Angaben‘ aus irgendeiner ‚Telefondatenbank‘ eines erloschenen Online-Shops, laut der eine ‚Laufmaske‘ an das Hauptquartier der GRU geliefert worden sein soll. Hinter solchen ‚Beweisen‘ kann selbst ein Laie die operative Handschrift und den dürftigen Intellekt der Vertreter des Inlandsgeheimdienstes der Ukraine leicht erkennen“, so das Verteidigungsministerium weiter.
Am Donnerstag hatte das internationale Ermittlerteam JIT behauptet, dass das Luftabwehrsystem, das im Juli 2014 die Boeing 777 der Malaysia Airlines mit der Flugnummer MH17 zum Absturz gebracht hatte, vom russischen Militär stammen soll. Russland hatte diese Erklärung zurückgewiesen.
Die Boeing 777 der Malaysia Airlines mit der Flugnummer MH17 war am 17. Juli 2014 im umkämpften ostukrainischen Gebiet Donezk abgestürzt. Alle 298 Insassen der Verkehrsmaschine, die von Amsterdam nach Malaysia unterwegs war, kamen ums Leben. In der Region lieferten sich die ukrainische Armee und bewaffnete Regierungsgegner heftige Gefechte. Die Regierung in Kiew und die Milizen warfen sich gegenseitig vor, den Jet abgeschossen zu haben.