S-400-Deal: Putin verurteilt US-Druck auf Türkei

Über die Lieferung russischer Flugabwehrraketensysteme S-400 soll die Türkei selbst entscheiden und ein Druck der USA in dieser Frage ist unrechtmäßig. Das teilte Russlands Präsident Wladimir Putin bei einem Treffen mit den Chefs von internationalen Nachrichtenagenturen im Rahmen des St. Petersburger Wirtschaftsforums mit.

„Die Türkei, ein Nato-Land, hat sich entschieden, die modernsten Militärsysteme, die ohne Übertreibung die weltweit besten ihrer Klasse sind, bei einem Nicht-Nato-Staat zu erwerben. Was ist denn dabei? Ist das eine Straftat?“, zitiert die türkische Agentur Anadolu den Präsidenten.

Dieses Verhalten gegenüber der Türkei sei „ungerecht“. Russland habe bereits Waffen an andere Mitglieder der Allianz geliefert wie beispielweise die S-300-Komplexe an Griechenland.

„Welches Land hat denn das Recht, die Initiative eines unabhängigen Staates beim Ankauf von für die Sicherheit höchstrelevanten Waren zu beschränken, wenn er sie erwerben will?“, meinte der Präsident.

Russland und die Türkei hatten 2017 einen Kreditvertrag über die Lieferung von S-400-Komplexen unterzeichnet. Nach Angaben des Sekretariats der türkischen Rüstungsindustrie kauft Ankara zwei Batterien, die von türkischem Personal bedient werden sollen. Zudem wurde eine technologische Kooperation mit dem Ziel vereinbart, die Produktion von Luftabwehrtechnik in der Türkei einzurichten.