Wieder Asylanten-Notstand in Paris: Innenminister kündigt die 35. Räumung an

Paris stöhnt unter einem neuen Asylanten-Notstand. Jetzt will der französische Innenminister Collomb nach einem wochenlangen Streit mit der Hauptstadt illegale Migranten-Zeltlager räumen lassen.

Die humanitären Probleme in den Camps mit mehr als 2.300 Bewohnern seien unerträglich für die Pariser geworden, teilte Collomb mit. Die Behörden seien angewiesen, nun rasch einen Plan zur Evakuierung zu erarbeiten.

Bereits seit Monaten siedeln sich wieder verstärkt Migranten an den Ufern zweier Kanäle im Nordosten von Paris an. Hilfsorganisationen schlagen wegen der Lebensbedingungen dort Alarm, aber auch die Anwohner klagen über Belästigungen. Die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo fordert die Regierung seit Wochen auf, die Lager zu räumen.

In Paris entstehen immer wieder solche Zeltlager. Nach Angaben von Innenminister Collomb wäre die neuerliche Räumung bereits die 35. seit 2015. Mehr als 28.000 Personen seien seitdem untergebracht worden. „Diese Situation wird sich unendlich wiederholen, wenn die lokalen Behörden keine Maßnahmen ergreifen, um zu verhindern, daß die Lager neu entstehen”, teilte Collomb mit. 40 Prozent der Asylanträge in Frankreich gingen in der Hauptstadtregion ein. Viele Bewohner der Lager wollen aber nicht in offizielle Asylunterkünfte, weil sie die Abschiebung oder eine Ablehnung ihrer Asylanträge befürchten.

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