Eine „goldene Achse“ baut sich auf

Westliche Sanktionen, Ausschlüsse aus dem SWIFT-System und der generelle Verdruss vom US-Dollar führen dazu, dass immer mehr Länder ihren Handel mit Gold absichern.

Von Marco Maier/Contra Magazin

Immer mehr Länder wollen sich nicht länger dem US-amerikanischen Dollar-Diktat unterwerfen, wenn es um den internationalen Handel mit Gütern geht. Um die Akzeptanz der eigenen Währungen zu stärken, werden zunehmend auch Absicherungen durch Gold angeboten – wie zum Beispiel bei den von China gestarteten Futures für Erdöl auf Yuan-Basis, die zusätzlich noch mit den Goldreserven der Volksrepublik abgesichert werden, um die Akzeptanz zu erhöhen.

Doch das Reich der Mitte ist nicht der einzige Staat, der auf Gold als Absicherungsinstrument im Außenhandel setzt. Auch Russland, der Iran und die Türkei sehen die positiven Auswirkungen eines solchen Finanzinstruments. Zudem können Zahlungen in dem Edelmetall – im Gegensatz zu jenen über die Banken oder aber auch mittels Kryptowährungen – nicht getrackt werden.

Im Falle Chinas, Russlands und des Irans hat sich so quasi eine «Dreiecksbeziehung» im Handel etabliert. Diese sieht so aus: Russland baut ein Atomkraftwerk im Iran, gleichzeitig baut China eine Pipeline für Russland, während der Iran viel Öl an China verkauft. Doch Teheran will nicht zu viele Yuan haben, da der internationale Markt dafür noch zu klein ist. Also, was geschieht? Peking bezahlt die Iraner (auch) mit Gold, welche dieses nehmen um die Russen zu bezahlen und Moskau dann wiederum den Chinesen das Gold für den Pipelinebau gibt.

Schlussendlich kehrt das Gold so wieder in die chinesischen Tresore zurück und alle Seiten sind glücklich. Vor allem jedoch können sie so die US-Sanktionen (die auch teilweise ein Verbot der Nutzung von US-Dollar beinhalten) umgehen, was diesen Ländern auch enorme Vorteile mit sich bringt.

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