Experte: Polens Pläne für ständige US-Basis widersprechen Nato-Verpflichtungen

Polens Angebot, auf seinem Territorium eine ständige US-Basis mit zwei Milliarden US-Dollar mitzufinanzieren, widerspricht laut dem Militärexperten Igor Korotschenko der Nato-Russland-Grundakte über die Nicht-Stationierung von beträchtlichen Militärkräften in den neuen Mitgliedsstaaten in Osteuropa.

Die Zeitung „Politico“ hatte zuvor unter Berufung auf das polnische Verteidigungsministerium geschrieben, dass Warschau bereit sei, zwei Milliarden Dollar für die Errichtung einer ständigen US-Basis auf seinem Territorium zu zahlen. Das sei eine „zwingende Notwendigkeit“.

Laut Korotschenko gibt es keine Umstände, die die Schaffung einer solchen Basis rechtfertigen könnten. „Soll diese Entscheidung umgesetzt werden, wird das ein eindeutig feindlicher Schritt gegenüber Russland sein, der nicht ohne Folgen und Gegenmaßnahmen seitens Moskau bleiben wird“, sagte der Militärexperte und Chefredakteur des Magazins „Nationalnaja Oborona“ (dt. „Nationale Verteidigung“).

Dabei erinnerte er daran, dass die USA schon in der nächsten Zukunft in Polen eine Luftabwehranlage des Typs Aegis Ashore stationieren werden. „Leider verschlechtert die gegenwärtige Leitung Polens schrittweise die russisch-polnischen Beziehungen, was kaum zur Stabilität und Sicherheit in der Region beiträgt“, sagte der Experte.

Die Initiative für eine US-Basis erfolge ohne jegliche Besprechung im Rahmen des Russland-Nato-Rates, der gegründet worden sei, um gefährlichen Situationen vorzubeugen.

„Außerdem verstößt Polens Angebot gegen die Russland-Nato-Grundakte, laut der die Allianz sich verpflichtet, keine beträchtlichen Kampfkräfte auf dem Territorium der neuen Mitgliedsländer zu stationieren“, erklärte Korotschenko.

Quelle