Wegen der deutschen Iran-Politik: Saudi-Arabien sperrt deutsche Firmen aus

Jetzt kommt Deutschland ganz schön in die Bredouille und sitzt zwischen allen Stühlen. Während die Bundesregierung im Zusammenwirken mit der übrigen EU den Atomvertrag mit dem Iran verteidigt und sogar den Fortbestand der deutschen Handelsbeziehungen zu Teheran gegen Washington zu verteidigen versucht, bekommt sie genau dafür von den USA und jetzt auch von den ersten US-Verbündeten Druck. Nun hat der saudische Thronfolger Mohammed bin Salman kurzerhand einen Vergabestopp für Regierungsaufträge an deutsche Firmen verhängt – aus Verärgerung über die deutsche Iran-Politik.

Laut einem Bericht des Nachrichtenmagazins „Spiegel“ sind Großkonzerne wie Siemens, Bayer und Boehringer vom Boykott der Saudis betroffen, die seit Jahren intensiv mit dem saudischen Gesundheitsministerium zusammenarbeiten. Aber auch der Daimler-Konzern, der Hunderte Mercedes-Busse für den Nahverkehr in Riad und Jeddah liefern sollte, soll nach dem Willen des Saudi-Prinzen in die Röhre schauen.

Insgesamt sind laut „Spiegel“ 800 deutsche Firmen in Saudi-Arabien aktiv. Im Vorjahr beliefen sich die deutschen Exporte nach Saudi-Arabien auf stattliche 6,6 Milliarden Euro.

Bereits im November 2017 hatte Saudi-Arabien seinen Botschafter aus Berlin abgezogen. Anlaß waren kritische Äußerungen des damaligen deutschen Außenministers Sigmar Gabriel zur Libanon-Politik Saudi-Arabiens.