Afghanische Soldaten töten neun Zivilisten derselben Familie

Afghanische Spezialkräfte haben bei einem Nachteinsatz in der ostafghanischen Provinz Nangarhar offenbar versehentlich neun Zivilisten getötet.

Alle seien Mitglieder derselben Familie und Verwandte des Chefs des afghanischen Senats Fasal Hadi Muslimjar, sagte ein Mitarbeiter der Provinzregierung am Montag. Eine Delegation aus Kabul solle den Vorfall untersuchen.

Wie die Zivilisten in den Einsatz hineingeraten waren und gegen wen der gerichtet war, blieb zunächst unklar. Wegen vieler Opfer unter Zivilisten und großer Empörung in der Bevölkerung hatten internationale Truppen Nachtrazzien im Jahr 2013 weitgehend eingestellt. Über das Thema waren die Beziehungen zwischen den USA und dem damaligen Präsidenten Hamid Karsai fast zerbrochen. Der derzeitige Präsident Aschraf Ghani hatte das Verbot angesichts des rasanten Wiedererstarkens der Taliban im Jahr 2014 wieder aufgehoben.

In den ersten drei Monaten des Jahres waren afghanische Sicherheitskräfte nach UN-Abgaben für rund 18 Prozent aller zivilen Opfer verantwortlich, im ganzen vergangenen Jahr für mindestens 16 Prozent.

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