MH17: Kreml kritisiert Australien und Niederlande wegen Entschädigungsanspruch

Russland hält die ultimative Vorgehensweise Australiens und der Niederlande in Bezug auf Entschädigungen bezüglich der MH17-Katastrophe 2014 in der Ukraine vor dem Abschluss der Ermittlungen für unangemessen. Dies teilte der russische Außenminister Sergej Lawrow während einer Pressekonferenz mit seinem weißrussischen Amtskollegen am Dienstag mit.

Der Außenminister betonte, dass die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen seien, und betonte: „Bereits in diesem Stadium soll die russische Seite Verhandlungen mit Australien und der Niederlande zur Vereinbarung der Entschädigungssumme aufnehmen.“

Er unterstrich, dass dies absolut dieselbe Logik sei wie im Fall-Skripal, als gesagt wurde, dass es „höchstwahrscheinlich Russen gemacht haben“.

„Daher geben Sie bitte ihre Schuld zu, und wir werden die Ermittlungen fortsetzen, sie sind noch nicht zu Ende“, fügte der Minister hinzu, wobei er dies als „Versuchung, mit der Russophobie zu spekulieren und die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit abzulenken“, bezeichnete.

Die Boeing 777 der Malaysia Airlines mit der Flugnummer MH17 war am 17. Juli 2014 im umkämpften ostukrainischen Gebiet Donezk abgestürzt. Alle 298 Insassen der Verkehrsmaschine, die von Amsterdam nach Malaysia unterwegs war, kamen ums Leben. In der Region lieferten sich die ukrainische Armee und bewaffnete Regierungsgegner heftige Gefechte. Die Regierung in Kiew und die Milizen warfen sich gegenseitig vor, den Jet abgeschossen zu haben.

Die internationale Ermittlungsgruppe (JIT) hatte zuvor die Zwischenergebnisse ihrer Ermittlungen des Vorfalls vorgelegt. Die Internationale Ermittlung behauptet, dass die Boeing von dem Flugabwehrraketensystem „Buk“ abgeschossen worden sei, das der 53. Flugabwehrbrigade der russischen Streitkräfte aus Kursk gehört haben soll. Moskau weist diese Beschuldigungen entschieden zurück.

Das russische Außenministerium erklärte, dass die JIT-Beschuldigungen Russlands, den Absturz der malaysischen Boeing verursacht zu haben, beweislos seien und Bedauern hervorrufen, die Ermittlungen würden voreingenommen und einseitig sein. Der russische Präsident Wladimir Putin unterstrich, dass Moskau die Ermittlungsergebnisse nur in dem Fall anerkennen könne, wenn es sich daran vollwertig beteiligen könne. Er betonte, dass Russland von Anfang an vorgeschlagen hätte, eine gemeinsame Arbeit im Rahmen der Ermittlungen zu führen, aber dies sei nicht zugelassen worden. Dabei nehme an den Ermittlungen die Ukraine teil, und dies ungeachtet dessen, dass Kiew die internationalen Regeln verletzt  und den Luftraum über dem Territorium nicht geschlossen habe, wo Kampfhandlungen geführt wurden.

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