Donezk: Umfangreiche Kampfhandlungen im Donbass seitens Kiews nicht ausgeschlossen

Kiew bereitet sich bisher nicht auf umfangreiche Kampfhandlungen im Donbass vor, wie der Vize-Chef des Operativkommandos der selbsterklärten Volksrepublik Donezk, Eduard Bassurin, sagte. Alles kann sich ihm zufolge aber ändern.

„Dies ist immer möglich. Aber derzeit fixieren wir in vollem Umfang keine Vorbereitung seitens des Gegners auf großangelegte Kampfhandlungen. Aber sie sind möglich“, sagte Bassurin gegenüber Sputnik.

Aus militärischer Sicht sind für die ukrainischen Kämpfer die Richtungen Gorlowka und Mariupol besonders „interessant“. „Mariupol: Man kann Panzer verlegen, weil die Gegend dies ermöglicht. Gorlowka: Aus taktischer Sicht ermöglicht es die Besetzung dieser Ortschaft durch sie (die ukrainischen Kämpfer – Anm. d. Red.), den Erfolg nach Norden in Richtung Debaltsewo sowohl nach Süden in Richtung Schachtjorsk, Donezk umfassend, zu entwickeln und zur russischen Grenze vorzudringen“, erläuterte Bassurin.

Er betonte dabei, dass die Situation an der Berührungslinie derzeit „stabil angespannt“ sei. „Die Sinuswelle hat nun bereits begonnen. Vorgestern gab es eine Steigerung und gestern eine Verminderung der Zahl von Schüssen. Was morgen wird, ist es bislang unklar“, fügte Bassurin hinzu.

Zuvor hatte der Sprecher der Volkswehr der selbsterklärten Volksrepublik Lugansk, Andrej Marotschko, mitgeteilt, dass die ukrainische Armee Mehrfachraketenwerfersysteme vom Typ BM-21 „Grad“ im Raum der Siedlung Bolostennoje im Donbass stationiert und somit die Minsker Abkommen ein weiteres Mal verletzt habe.

Im Osten der Ukraine schwelt seit mehr als vier Jahren ein militärischer Konflikt. Die ukrainische Regierung hatte im April 2014 Truppen in die östlichen Kohlefördergebiete Donezk und Lugansk geschickt, nachdem diese den nationalistischen Staatsstreich in Kiew nicht anerkannt und unabhängige „Volksrepubliken» ausgerufen hatten.
Bei den Gefechten zwischen dem Kiew-treuen Militär und den örtlichen Bürgermilizen sind laut UN-Angaben mehr als 10.000 Menschen ums Leben gekommen.