Kreml-Kritiker Browder kurzzeitig in Spanien verhaftet

Der prominente Kreml-Kritiker Bill Browder ist auf Grundlage eines russischen Fahndungsersuchens bei Interpol vorübergehend in Madrid festgenommen worden. Nachdem das Sekretariat von Interpol in Lyon die spanischen Behörden gebeten hatte, den Haftbefehl nicht zu beachten, da er politisch motiviert sei, wurde Browder sofort wieder freigelassen.

Die internationale Polizeiorganisation Interpol hat in Browders Fall schon mehrfach Russlands Forderung nach der Ausstellung eines internationalen Haftbefehls zu seiner Auslieferung abgelehnt.

«Ich wurde von dem russischen Ministerpräsidenten Dimitri Medwedew bedroht, der in Davos gesagt hat, dass es eine Schande sei, dass der Anwalt Sergei Magnitski tot ist und ich noch lebe», erzählte Browder im März 2018 in einem Skype-Gespräch mit der euronews-Journalistin Tessa Arsila.

Browder hatte als Mitbegründer der Fondsgesellschaft Hermitage Capital vor einigen Jahren mit dem in russischer Haft gestorbenen Magnitski durch die Enthüllung eines Steuer- und Finanzskandals internationale Sanktionen gegen Moskau auf den Weg gebracht.

Erst im vergangenen Jahr hatte ein russisches Gericht den in den USA geborenen Finanzinvestor, der die britische Staatsangehörigkeit hat, in Abwesenheit zu neun Jahren im Straflager verurteilt.