Nato-Soldaten müssen auf ihrem Weg nach Litauen künftig nicht zwingend die vorgesehenen Grenzübergänge passieren, sondern können sich nach Sputnik-Informationen auch über Luftlandungen im Land absetzen. Das soll bei Übungen und anderen Veranstaltungen im Rahmen der Militärkooperation gelten.
Die litauische Regierung hat demnach Änderungen zu den Regeln des Grenzübertritts angenommen, die es dem Innenminister auf Bitte des Verteidigungsministers ermöglichen, neben den gewohnten Grenzübergangen noch andere Kontrollpunkte festzulegen.
Laut dem Verteidigungsminister Raimundas Karoblis wird dies für die Verbesserung der Militärmobilität getan.
„Die Fähigkeit, ruhig, schnell und effektiv Truppen und Technik aus einer Region der Allianz in eine andere und sogar über ihre Grenzen zu verlegen, ist nötig, um in Krisensituationen operativ reagieren zu können“, so Karoblis.
Ihm zufolge ist die Luft- oder Meereslandung eines der wirksamsten Verteidigungsmittel, um dem Feind schnellen Widerstand zu leisten.
Bislang war den Militärs die Überquerung der litauischen Staatsgrenze nur über Straßen, Flug- und Seehäfen erlaubt. In Fällen, in denen noch kein Kriegszustand ausgerufen wurde, aber auf dem litauischen Territorium dringend Kräfte der Verbündeten gebraucht wurden, hatten die Militärs aus den Schengen-Staaten bislang keine Möglichkeit, schnell in die Republik zu gelangen.
Das Ministerkabinett hatte die Änderungen angesichts des bevorstehenden Nato-Manövers „Saber Strike 2018“ angenommen, das vom 3. bis zum 15. Juni in Litauen stattfinden wird. Bei den Übungen sind Luftlandungen von Kräften der verbündeten Länder auf dem Territorium Litauens vorgesehen.