Eurozone: Die EU braucht Parallelwährungen

Gerade jetzt mit Italien als neuem Krisenfall wird klar, dass die EU das Euro-Korsett lösen muss – oder total kollabieren wird. Rom hat das Zeug, die Eurozone zu sprengen.

Von Marco Maier/Contra Magazin

Ohne aus der Europäischen Union (oder zumindest der Eurozone) einen Bundesstaat zu machen – was jedoch kaum jemand wirklich will – wird das Projekt Euro fulminant scheitern. Das ist klar wie Kloßbrühe. Also bleibt nur eine Reform des Währungssystems übrig, welche den Euro zu einer Referenzwährung macht, während die einzelnen Staaten ihre eigenen Parallelwährungen ausgeben.

Das jetzige System stößt so schon an seine Grenzen: Die Target-2-Salden explodieren, die Bürgschaften, Haftungen und Verpflichtungen Deutschlands und anderer stärkerer EU-Staaten ebenso, und wenn schon das kleine Griechenland beinahe die Eurozone gesprengt hat – was soll dann jetzt im Falle Italiens passieren? Hätte sich Macron mit seinen Plänen durchgesetzt, wäre dies zum Desaster für Deutschland geworden.

Deshalb lasst die Griechen, Italiener, Spanier, Portugiesen usw. ihre Parallelwährungen einführen, und auch Deutschland sollte die Mark als Hauptzahlungsmittel behalten. Für den grenzüberschreitenden Handel und für Abhebungen im Urlaub kann man immer noch den Euro als Verrechnungswährung benutzen, was zum Beispiel auch das Währungsrisiko der Unternehmer in den Hartwährungsländern minimiert.