Maas fordert Erklärung zu Babtschenkos Fake-Mord

Bundesaußenminister Heiko Maas hat sich ebenfalls kritisch zum vorgetäuschten Mord am russischen Journalisten Arkadi Babtschenko geäußert. Vor seinem zweitägigen Besuch in Kiew forderte Maas laut dem „Handelsblatt“ eine Erklärung für den „nicht nachvollziehbaren Vorgang“.

Der Fall werfe viele Fragen zum Thema Glaubwürdigkeit auf, sagte Maas am Donnerstag vor dem Aufbruch zu einer zweitägigen Ukraine-Reise.

„Ich habe schon die Erwartung, dass, wenn ich heute Abend in Kiew bin, ich die noch notwendigen Informationen erhalte, um mir daraus dann eine Meinung zu bilden.“

Und weiter: „Es wäre eine gute Gelegenheit, einen solchen, für viele Menschen absolut nicht nachvollziehbaren Vorgang, rechtsstaatlich aufzuarbeiten“, sagte Maas. So könne man Vertrauen schaffen.

Nach der Nachricht von der Ermordung Babtschenkos hatte sich Maas empört gezeigt und eine Aufklärung des Falles gefordert. Später stellte sich heraus, dass der Journalist am Leben ist.

Am vergangenen Dienstag wurde in Kiew mitgeteilt, dass der russische Journalist Arkadi Babtschenko, der seit 2017 für den krimtatarischen TV-Sender ATR in der ukrainischen Hauptstadt arbeitete, vor seiner Wohnung hinterrücks erschossen worden sei. Am Mittwoch erschien der „Tote“ wohlgelaunt bei einer Pressekonferenz im ukrainischen Inlandsgeheimdienst SBU. Seine „Tötung“ sei inszeniert worden, um die Drahtzieher eines echten Attentats zu stellen, sagte er.

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