Ukrainischer Abgeordneter: „SBU hat das Land beschämt“

Selbst im ukrainischen Parlament stellt man die jüngste Inszenierung des Mordes am kremlkritischen russischen Journalisten Arkadi Babtschenko infrage. Der Abgeordnete der Werchowna Rada von der Fraktion „Oppositioneller Block“, Michail Dobkin, hat dem ukrainischen Geheimdienst SBU vorgeworfen, sein Land beschämt zu haben.

„Ich weiß nicht, wofür ich sie (die SBU-Agenten – Anm. d. Red.) loben sollte. Tatsächlich haben sie das Land beschämt. Sehr viele Menschen außerhalb der Ukraine haben diese Situation kommentiert und sie bewertet. Sagen wir es so: Wir sind unwillkürlich Teilnehmer dieses billigen Theaters geworden“, beklagte sich der Politiker gegenüber dem Sender „112 Ukraine“.

Dobkin bedauerte zudem, dass die Regierungen mancher Länder sowie internationale Organisationen wegen des „SBU-Theaters“ veräppelt worden seien. Dabei habe die Ukraine damit nichts gewonnen.

„Was wollten Grizak (SBU-Chef – Anm. d. Red.) und andere, die das Ganze eingefädelt haben?“, fragt der Abgeordnete. Wenn dies ein Versuch gewesen sei, die Zustimmung für den Präsidenten Petro Poroschenko zu erhöhen, so habe der SBU diese Zustimmung nur „tiefer begraben“.

„Was hat die Ukraine davon, außer der Schmach von diesen Dorfnarren?“, fragt der Politiker weiter.

Am vergangenen Dienstag wurde in Kiew mitgeteilt, dass der russische Journalist Arkadi Babtschenko, der seit 2017 für den krimtatarischen TV-Sender ATR in der ukrainischen Hauptstadt arbeitete, vor seiner Wohnung hinterrücks erschossen worden sei. Am Mittwoch erschien der „Tote“ wohlgelaunt bei einer Pressekonferenz im ukrainischen Inlandsgeheimdienst SBU. Seine „Tötung“ sei inszeniert worden, um die Drahtzieher eines echten Attentats zu stellen, sagte er.

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