Die neue Regierung Kataloniens hat offiziell ihre Arbeit aufgenommen. Damit wird die direkte Verwaltung Madrids in der Region beendet, die Ende Oktober 2017 eingeführt worden ist.
Mehr als fünf Monate nach der Neuwahl in Katalonien ist am Samstag die neue separatistische Regionalregierung ins Amt eingeführt worden. Regionalchef Quim Torra nahm seinen 13 Ministern — sechs Frauen und sieben Männern — im Regierungspalast von Barcelona den Amtseid ab. Damit endete automatisch die Zwangsverwaltung, unter die die Zentralregierung in Madrid die Region im Herbst im Zuge eines verbotenen Unabhängigkeitsreferendums gestellt hatte.
Bei der Zeremonie erinnerte Quim Torra an die in Untersuchungshaft sitzenden und die ins Ausland geflohenen katalanischen Politiker. Die Regierungsbildung hatte sich lange als schwierig gestaltet, weil für das Amt des Regionalchefs und der Minister Kandidaten vorgeschlagen wurden, die wegen ihrer Justizprobleme nicht im Parlament anwesend sein konnten.
Ex-Regionalpräsident Carles Puigdemont hält sich weiter in Deutschland auf. Nach dem Willen der schleswig-holsteinischen Generalstaatsanwaltschaft soll er an Spanien ausgeliefert werden. Wann das Oberlandesgericht in Schleswig darüber entscheiden wird, bleibt bislang unbekannt.