Russischer Außenpolitiker kommentiert Dämonisierungspolitik Estlands

Russland hat keine Pläne, die baltische Republik Estland zu bedrohen oder anzugreifen. Das erklärte der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses der russischen Staatsduma, Leonid Sluzki, am Montag in Moskau in einer Stellungnahme zum jüngsten Interview des früheren estnischen Präsidenten Toomas Hendrik Ilves für die Zeitung „Ukrainskaja Prawda“.

Der Ex-Staatschef erklärte, dass Russland die Kontrolle über St. Petersburg, Tomsk und Omsk einbüßen könnte, sollte die Moskauer Führung Estland angreifen. Dabei erinnerte Ilves an einen Punkt des NATO-Vertrages, wonach der Überfall auf ein Mitgliedsstaat als ein Überfall auf die gesamte Allianz gilt.

„Ilves‘ Erklärungen über den möglichen Verlust von St. Petersburg, Tomsk oder Omsk durch Russland sind äußerst merkwürdig, um nicht zu sagen wahnsinnig… Russland will Estland nicht angreifen. Das Gerede darüber ist ein weiterer Mythos, der zur Dämonisierung Russlands missbraucht wird. Sollte man sich einen Zusammenstoß auch nur im Wahn als realistisch vorstellen, würde es denn Illusionen über den Ausgang einer solchen Operation geben? Es wird wohl nicht Russland sein, das seine Verluste berechnen wird“, fuhr Sluzki fort.

Es bleibe nur, estnische Politiker aufzurufen, (mit Russland) im Geiste der guten Nachbarschaft zu sprechen und die Weltöffentlichkeit nicht mit „idiotischen Hypothesen“ zu verblüffen, sagte der Außenpolitiker.

Westliche Politiker, vor allem in den baltischen Ländern und in Polen, sprechen in letzter Zeit immer öfter von „russischer Bedrohung“. Moskau wies mehrmals darauf hin, dass Russland ein NATO-Land nie überfallen wird. Außenminister Sergej Lawrow zufolge weiß die Allianz Bescheid, dass Moskau keine Angriffspläne ausheckt. Aber die NATO nutzt das als Anlass, um immer mehr Technik und Truppen unweit der russischen Grenzen zu stationieren.

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