US-Sanktionen: Russischer Oligarch bittet Rothschilds um Hilfe

Die Energiegruppe En+ des russischen Milliardärs Oleg Deripaska hat die französisch-britische Investmentbank Rothschild angeheuert, um einen Teil seines Aktienpakets zu verkaufen. Darüber berichtet die russische Zeitung „Wsgljad“ unter Berufung auf informierte Kreise.

Laut dem Plan des Vorstandsvorsitzendes von En+, Lord Greg Barker, soll der unter US-Sanktionen geratene Deripaska seinen Anteil von 66 Prozent auf weniger als 50 Prozent reduzieren. Somit wird auch der Einfluss Deripaskas im Vorstand zurückgehen.

Laut der Zeitung „Financial Times“ will En+ den Verkauf bis zum 5. August erledigen. Außerdem soll der Konzern eine Personalbeschaffungsagentur aus New York, Russell Reynolds, kontaktiert haben, um einen neuen unabhängigen Kandidaten für den Vorstand zu finden.

Zuvor hatte Oleg Deripaska unter dem Druck von US-Sanktionen seinen Sitz im Verwaltungsrat des weltweit zweitgrößten Aluminium-Herstellers Rusal geräumt.

Laut Bloomberg Billionaires Index verlor der russische Oligarch innerhalb der vergangenen Monate mehr als die Hälfte seines Vermögens – es beträgt nun „nur noch“ 4,03 Milliarden US-Dollar.

Die USA hatten am 6. April Sanktionen gegen sieben russische Geschäftsleute und zwölf von ihnen kontrollierte Unternehmen beschlossen. Auf der Liste stehen auch Deripaska und die von ihm kontrollierten En+ Group, Automobilkonzern GAZ, Mischkonzern Basel (Basic Element) und der weltweit zweitgrößte Aluminium-Hersteller Rusal.

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