EU: Erneut weniger Asylbewerber

Obwohl die Balkanroute einen Anstieg bei den illegalen Migranten aufweist, gehen die Asylbewerberzahlen in der EU insgesamt zurück.

Der Versuch der Abschottung und die zunehmend zuwanderungskritische Haltung in vielen EU-Staaten, die sich auch in entsprechenden Wahlergebnissen verdeutlicht, zeigen offenbar einen leichten Erfolg, wie die generell sinkenden Asylbewerberzahlen auf EU-Ebene verdeutlichen. Auch dürfte die zunehmende Zahl an Rückführungen Wirkung zeigen, da sich dies ebenso in den Herkunftsländern herumspricht.

Wie die Funke-Zeitungen unter Berufung auf vorläufige EU-Zahlen berichten, stellten von Januar bis Ende April 2018 rund 176.000 Flüchtlinge erstmals einen Asylantrag. Das entspricht einem Rückgang von rund 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Im gesamten Jahr 2017 war die Zahl der Asylbewerber in der EU bereits um 50 Prozent gesunken.

Die wichtigsten Herkunftsländer von Flüchtlingen sind EU-weit nach wie vor Syrien, Irak und Afghanistan. Die Daten stammen aus dem EU-Frühwarn- und Vorsorgesystem, in das alle Mitgliedstaaten ihre Zahlen zur aktuellen Asylentwicklung einspeisen, und sind als vorläufig gekennzeichnet; kleinere Änderungen sind in späteren Statistiken noch möglich. Nach Einschätzung der EU-Kommission bleibt die Lage trotz der rückläufigen Asylbewerberzahlen fragil – der Migrationsdruck halte an, heißt es in der Kommission.

Die Entwicklung in Deutschland entspricht dem europaweiten Trend: Nach Zahlen des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) sank die Zahl der Asylerstanträge in den ersten vier Monaten ebenfalls um 20 Prozent auf 56.100 – Deutschland bleibt mit einem Anteil von 31 Prozent Hauptzielland der Asylbewerber in der EU.

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