In Afrika lehnen deutsche Botschaften mehr Visa-Anträge nach Deutschland ab als anderswo

Deutsche Botschaften und Konsulate in Afrika lehnten 22 Prozent der Visa-Anträge nach Deutschland ab. Auf anderen Kontinenten ist diese Quote geringer, ergab eine Studie von Journalisten. Berücksichtigt wurden Anträge auf längerfristige Visa der Jahre 2014-2017.

Menschen, die in afrikanischen Staaten ein Visum für Deutschland beantragen, haben nach einer Auswertung der Deutschen Welle geringe Chancen als solche, die dies bei deutschen Auslandsvertretungen auf anderen Kontinenten tun.

In den deutschen Botschaften und Konsulaten in Afrika liegt die Ablehnungsquote demnach bei mehr als 20 Prozent. Dies sei deutlich mehr als anderswo, teilte der Sender am Donnerstag in Bonn mit.

Journalisten der Deutschen Welle werteten demnach die Visa-Vergabe an deutschen Auslandsvertretungen in den Jahren 2014 bis 2017 aus. Untersucht wurden dabei Anträge auf nationale Langfristvisa für Studium, Arbeit oder Familienzusammenführung. Sogenannte Schengen-Visa für Kurzbesuche blieben außen vor.

Die Zahl der Entscheidungen über Anträge auf nationale Visa stieg demnach insgesamt um 58 Prozent, die der Ablehnungen im gleichen Zeitraum um 131 Prozent. Gut zehn Prozent der Anträge seien in afrikanischen Ländern gestellt worden, das Gros dagegen in asiatischen Ländern (60 Prozent) und europäischen Nicht-EU-Staaten (23 Prozent).

Während aber in den Auslandsvertretungen in afrikanischen Staaten 22 Prozent aller Anträge abgelehnt worden seien, waren es in Asien demnach rund zehn Prozent.

Noch geringer war dem Bericht zufolge die Ablehnungsquote in europäischen Staaten mit acht Prozent, in Lateinamerika mit fünf Prozent und in Nordamerika und Ozeanien mit sogar nur zwei Prozent. Der Sender beruft sich auf Angaben des Auswärtigen Amts.

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