Der Leiter des Portals Ria Novosti Ukraine, Kirill Wyschinski, ist in der Ukraine wegen seiner Berufstätigkeit verhaftet worden, was beispiellos und unzulässig sei, sagte der russische Präsident Wladimir Putin am Donnerstag während der Fragestunde.
Wyschinski „wurde wegen seiner unmittelbaren Berufstätigkeit in der Ukraine, wegen der Ausübung seiner Funktion als Journalist festgenommen und verhaftet. Das ist eine durchaus beispiellose und durchaus unzulässige Politik der heutigen ukrainischen Machthaber. Sie muss in der Reaktion der Journalistengemeinschaft und der internationalen Menschenrechtsorganisationen einen gebührenden Niederschlag finden“, so Putin.
Kirill Wyschinski, Chefredakteur der Nachrichtenagentur Ria Novosti Ukraine, war am 15. Mai vor seiner Wohnung festgenommen worden. In der Nacht wurde er aus Kiew in die südukrainische Hafenstadt Cherson in ein Sondergefängnis gebracht. Ihm wurde Landesverrat vorgeworfen. Als Beweis für die Anschuldigungen soll, entgegen allen rechtlichen Normen, seine Arbeit als Journalist dienen. Gegen Wyschinski sind sechzig Tage Haft ohne Kaution verhängt worden.
Laut Putin hat Russland noch nicht daran gedacht, Wyschinski gegen den Regisseur Oleg Senzow auszutauschen.
„Was (…) Herrn Senzow betrifft, so wurde er auf der Krim festgenommen, und zwar nicht wegen einer journalistischen Betätigung, sondern wegen der Vorbereitung eines Terroranschlags, einer Explosion, in deren Folge konkrete Menschen hätten zu Schaden kommen können. Das sind ganz verschiedene Sachen, die nicht miteinander verglichen werden können. Deshalb haben wir noch nicht daran gedacht“, sagte Putin auf die Frage, ob die Möglichkeit erwogen werde, Wyschinski gegen Senzow auszutauschen.
Senzow war vom russischen Gericht zu 20 Jahren Straflager wegen Terrorismus verurteilt worden.