Trump übt Kritik an Macron und Trudeau

US-Präsident Donald Trump hat kurz vor seinem Treffen mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron und dem kanadischen Premier Justin Trudeau die beiden wegen der Schaffung von Handelshürden kritisiert.

„Bitte sagt Premierminister Trudeau und Präsident Macron, dass sie von den USA massive Zölle verlangen und andere Handelshürden aufstellen“, twitterte Trump. Die EU habe mit den USA einen Handelsüberschuss von 151 Milliarden US-Dollar. Kanada würde amerikanischen Bauern den Marktzugang verweigern. „Ich erwarte, Sie morgen zu sehen“, fügte der Präsident hinzu.

In einem weiteren Tweet kritisierte Trump noch einmal explizit Trudeau. „Der Premierminister Trudeau ist so empört, betont die Beziehungen zwischen den USA und Kanada in all den Jahren … Aber er bringt nicht zur Sprache, dass sie Zölle von 300 Prozent auf Molkereiprodukte aus den USA aufschlagen“, so Trump. Er schrieb noch dazu: „Das schadet unseren Bauern, tötet unsere Landwirtschaft.“

Washington hatte im März Strafzölle im Umfang von zehn bzw. 25 Prozent auf Exporte von Stahl und Aluminium in die USA eingeführt und diese Entscheidung mit nationalen Sicherheitsinteressen begründet; dabei waren einige Länder zunächst von diesen Zöllen befreit gewesen.

Am 31. Mai hatten die USA diese Zölle nach fruchtlosen bilateralen Verhandlungen praktisch gegen alle Länder verhängt, einschließlich der EU und Kanada. Für Russland gelten sie bereits seit März.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Kanadas Premierminister Justin Trudeau hatten am Donnerstag bei einer Pressekonferenz den Rückzug der USA aus dem Pariser Klimavertrag sowie dem Iran-Abkommen sowie die Verhängung von Importzöllen heftig kritisiert. „Man kann keinen Handelskrieg zwischen Freunden anzetteln“, wird Macron von internationalen Medien zitiert.

Zuvor war mitgeteilt worden, dass Macron darauf verzichtet habe, Details von seinem Telefongespräch mit Trump zu enthüllen. Er kommentierte es mit einem Zitat des ersten Kanzlers des Deutschen Reichs, Otto von Bismarck. „Ich erzähle nie, was hinter den Kulissen passiert“, sagte Frankreichs Präsident.

Am Donnerstag hatten Medien berichtet, dass US-Präsident Donald Trump in einem Telefonat mit Trudeau Kanadier für das Niederbrennen des Weißen Hauses in Washington verantwortlich gemacht haben soll.

Der G7-Gipfel findet am 8. und 9. Juni in Kanada statt.

Quelle