Wegen Nord Stream 2: Kiew wirft Europa Doppelstandards vor

Der Westen demonstriert eine Politik der doppelten Standards bezüglich der Gaspipeline Nord Stream 2. Das erklärte der Sekretär des ukrainischen Sicherheitsrates, Alexander Turtschinow, am Freitag.

„Immer mehr Politiker sagen, dass ihre Länder von den Sanktionen genug haben und schlagen vor, sie aufzuheben und abzubauen. Das heißt, die Ukraine ist vom Blut und Schmerz, die jeder erlebt, nicht müde, und unsere Partner sind der Sanktionen, die in der Tat eine Verteidigung für Europa darstellen, müde“, zitiert das Nachrichtenportal LB.ua Turtschinow.

In diesem Zusammenhang nannte er die Gaspipeline Nord Stream 2 ein eindrucksvolles Beispiel für das Herrschen von Doppelstandards in Europa.

„Einerseits sprechen sie öffentlich von der Verlängerung von Sanktionen, und andererseits helfen sie bei der Umsetzung russischer wirtschaftlicher strategischer Interessen, was alle Entwicklungen der letzten vier Jahre durchkreuzt“, so der Politiker weiter.

Das Projekt Nord Stream 2 sieht die Verlegung von zwei Pipelinesträngen mit einer Jahresgesamtkapazität von 55 Milliarden Kubikmetern vor. Die Stränge sollen parallel zur bereits bestehenden Gaspipeline Nord Stream von der russischen Ostseeküste bis nach Deutschland verlaufen.

Ende März wurde von Deutschland und im April von Finnland eine Baugenehmigung für Nord Stream 2 erteilt. Gegen das Pipeline-Projekt machen mehrere Länder Front. Dazu gehören die Ukraine, die um ihre Einnahmen aus dem Transit russischen Gases bangt, und die USA, die ambitionierte Pläne zum Export von Flüssiggas nach Europa hegen.

Quelle