Die Gaspipeline Nord Stream 2 wird laut Behauptung des ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko nicht existieren. Dies teilt das ukrainische Online-Nachrichtenportal Gordon mit.
„Ich denke, dass Nord Stream 2 die ukrainische Wirtschaft nicht so stark beeinflussen wird. Weil es ihn nicht geben wird. Ich bin sicher, dass wir ihn durch gemeinsame Anstrengungen stoppen können, weil dies ein absolut politisch bedingtes Projekt ist, das gegen die Ukraine gerichtet ist, keine wirtschaftliche Komponente beinhaltet und der Ukraine fast drei Milliarden US-Dollar wegzunehmen versucht“, sagte er.
Eine äquivalente Summe gebe die Ukraine für die Verteidigung aus, betonte Poroschenko. „Ist Ihnen klar, wozu die Pipeline gebaut wird? Nicht dafür, um durch Wirtschaftsfaktoren die Diversifizierung vorzunehmen, sondern um die Ukraine ohne Geld für die Finanzierung der Verteidigung zu lassen“, unterstrich der Präsident.
Am 7. Juni hatte Schweden den Bau der Gaspipeline in seiner Witschaftszone der Ostsee gebilligt. Das Bundesamt für Schifffahrt und Hydrographie (BSH) Deutschlands hatte die Genehmigung für den Bau und Betrieb der neuen Pipeline auf deutschem Territorium im März erteilt. Finnland hatte am 12. April erlaubt, seine exklusive Wirtschaftszone in der Ostsee für die Verlegung der neuen Pipeline zu nutzen. Die Genehmigung von Dänemark wird noch erwartet.
Am 30. März hatte der russische Präsident Wladimir Putin erklärt, dass er bereit sei, ein gewisses Volumen des Gastransits über die Ukraine aufrechtzuerhalten.
„Wieviel geliefert wird – ist eine Frage, wieviel Transit wir über die Ukraine behalten werden (und wir sind bereit, den ukrainischen Transit beizubehalten) – ist auch eine Frage, (…) wieviel unsere Verbraucher heute und in der nächsten Zukunft benötigen werden, ist ebenso eine Frage“, sagte er.
Die Gaspipeline Nord Stream 2 soll Russland und Deutschland über den Grund der Ostsee verbinden. Ihre Gesamtkapazität wird auf 55 Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr bewertet. Die Inbetriebnahme der Gaspipeline ist für das Ende 2019 geplant.