In der am Sonntagabend ausgestrahlten ARD-Sendung Anne Will äußerte sich die Bundeskanzlerin zur Frage, ob sie zur bevorstehenden Fußball-Weltmeisterschaft nach Russland reise.
Angela Merkel antwortete auf die Frage der Moderatorin:
Kann gut sein. Wenn Sie mich nach der Prinzipiendiskussion fragen, ob man da jetzt hinfahren darf, dann sage ich klar ‚ja‘.
Sie müsse allerdings schauen, ob ihre sonstigen zahlreichen Verpflichtungen, die auch von Überraschungen geprägt seien, das zuließen. „Im Grundsatz ist das nicht ausgeschlossen“, erklärte die Kanzlerin.
Anne Will war mit dieser Prinzipienbekundung offenbar nicht einverstanden und hakte nach:
Warum sagen Sie: ‚Ich habe damit prinzipiell überhaupt kein Problem‘? Sie wissen – wir haben letzte Woche in der Sendung darüber diskutiert – , dass es durchaus viele Abgeordnete im Europäischen Parlament gibt, die einen politischen Boykott befürworten, die sagen, man muss sich der Entscheidung der isländischen und auch der britischen Regierung anschließen, die gesagt haben, man kann da nicht hinfahren, wir können das nicht durch unsere Anwesenheit gleichsam gutheißen, was diese Regierungen dem russischen Präsidenten anlasten – und Ihre kritische Haltung zu ihm haben Sie uns eben auch noch mal dargelegt.
„Würde ich hinfahren, könnte ich das vielleicht sogar für politische Gespräche nutzen, wie ich sie jetzt auch in Sotschi geführt habe“, erwiderte die Kanzlerin und betonte:
Ohne Sprechen wird man überhaupt gar keine Lösung finden.
Sie wünsche der deutschen Mannschaft für die WM jedenfalls alles Gute, so Merkel, die abschließend ausführte:
Und dass man diese Mannschaft vielleicht auch als Bundeskanzlerin begleitet, und nicht nur deshalb, weil die WM jetzt in Russland ist, da nicht hinfährt, da habe ich eben meine eigene Auffassung dazu. Es gibt immer auch andere Meinungen, aber ich habe die meinige.