Russland: US-Spezialeinheiten helfen FSA bei Planung von neuem Chemieangriff in Syrien

Duma 2.0? Russlands Verteidigungsministerium spricht von glaubwürdigen Informationen, wonach US-Spezialeinheiten syrischen Rebellen derzeit helfen, eine «chemische Angriffsprovokation» mit Chlor zu organisieren. Diese soll weitere US-Angriffe legitimieren.

Unsere Informationen, die von drei unabhängigen syrischen Quellen bestätigt wurden, besagen, dass die Befehlshaber der sogenannten Freien Syrischen Armee, unterstützt von US-amerikanischen Spezialeinheiten, eine ernsthafte Provokation mit chemischen Kampfstoffen in der Provinz Deir ez-Zor vorbereiten», heißt es in einer Erklärung des russischen Verteidigungsministeriums.

«Um einen weiteren chemischen Angriff der syrischen Führung gegen friedliche Zivilisten vorzutäuschen, erhielten die Rebellen mit Chlor gefüllte Kanister», heißt es weiter.

Auch im Vorfeld des Duma-Vorfalls gab es inhaltsgleiche Warnungen

Die Nachricht über einen solchen Zwischenfall könne dann in den westlichen Medien verbreitet werden und als Vorwand für erneute Luftangriffe der US-geführten Koalition gegen Ziele der syrischen Regierung dienen. Die geplante «Provokation», so das russische Militär, solle zudem eine FSA-Offensive gegen syrische Truppen am Ostufer des Euphrats in Ostsyrien rechtfertigen.

Das Verteidigungsministerium hatte bereits zuvor mehrfach vor solchen Plänen mit chemischen Waffen gewarnt. Im Vorfeld des jüngsten Zwischenfalls im März in Duma erhielt das Russische Versöhnungszentrum einen Hinweis von einem Anwohner. Dieser informierte darüber, dass mögliche Vorbereitungen einer «Provokation» mit dem Einsatz chemischer Waffen in Ost-Ghuta im Gange seien.

Die terroristische Gruppe Tahrir al-Scham, ehemals Dschabhat al-Nusra, hat Angaben des Informanten zufolge «hermetisch verschlossene Behälter», die giftige Substanzen enthalten könnten, neben einer selbst konstruierten Turbine auf einem der Dächer im Damaszener Vorort aufgestellt.

Augenzeugen bestätigten Inszenierung

Die Nachricht von einem angeblichen Chemieangriff in der syrischen Stadt Duma machte am 7. April die Runde — begleitet von dramatischen Aufnahmen von Menschen, die weinende Kinder mit Wasser begossen — was zu voreiligen Anschuldigungen führte, der syrische Präsident Baschar al-Assad habe eine weitere «Gräueltat» angeordnet.

Zwei Wochen später jedoch sprach ein Reporter des ZDF mit Einheimischen, die ihm erzählten, dass der Zwischenfall «inszeniert» gewesen sei. Auch die weltweit drittgrößte Nachrichtenagentur AFP und die britische Boulevardzeitung The Independent besuchten den angeblichen Angriffsort. Sie veröffentlichten Berichte, die Zweifel daran aufkommen ließen, dass ein chemischer Angriff überhaupt stattgefunden hat.

Schließlich sagten ein Junge aus einem viral verbreiteten Video des vermeintlichen Chemieangriffs, der zunächst als Opfer inszeniert wurde, sowie das medizinische Personal des Krankenhauses von Duma auf einer von Russland unterstützten Konferenz in Den Haag aus. Sie gaben an, Mitglieder der umstrittenen «Weißhelme» hätten kaltes Wasser über die Kinder gegossen, nachdem sie Panik verbreitet und behauptet hätten, dass ein Chemieangriff durchgeführt worden sei. Keiner der Patienten in den lokalen Krankenhäusern habe irgendwelche Symptome einer Vergiftung mit chemischen Kampfstoffen aufgewiesen, sagten Zeugen.

Russland äußerte immer wieder Bedenken über mögliche Provokationen mit chemischen Mitteln in Syrien. Russland glaubt, dass solche Angriffe in westlichen Medien zu Propagandazwecken verbreitet und letztlich dazu genutzt werden könnten, die von den USA geführte Koalition zu Luftangriffen gegen syrische Regierungstruppen zu veranlassen.

Quelle