Der jemenitische Gesundheitsminister Dr. Taha al-Mutawakel warnte vor einem drohenden Zusammenbruch des Gesundheitssystems des Landes, als er am Dienstag auf einer Pressekonferenz in Sanaa einen von Saudi-Arabien geführten Luftangriff verurteilte, bei dem eine Cholera-Behandlungseinrichtung von Ärzte ohne Grenzen (MSF) getroffen worden sein soll.
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Die von Saudi-Arabien geführte Militärkoalition hatte das neu errichtete Krankenhaus im Norden Jemens am Montag während eines Luftangriffs getroffen. Da sich in dem Krankenhaus noch keine Patienten befanden, gab es keine Opfer.
Dennoch hat die Hilfsorganisation ihre Arbeit in Abs vorerst eingestellt. «Auf Grund dieser Aggression gegen das Gesundheitssystem und wegen des Ungleichgewichts im Gesundheitssystem steht dieses kurz vor dem Zusammenbruch», sagte al-Mutawakel, als er die humanitäre und medizinische Krise darlegte, die durch den anhaltenden Bürgerkrieg und die von Saudi-Arabien geführte Blockade verursacht worden sei.
Im Jemen, der für rund 90 Prozent seiner Lebensmittel auf den Import angewiesen ist, bahnt sich eine katastrophale Hungersnot an. Bereits jetzt sterben internationalen Organisationen zufolge täglich Menschen an den Folgen von Unterernährung. Über acht Millionen Menschen des Landes mit rund 24 Millionen Einwohnern seien vom Hungertod bedroht.
Einer der wichtigsten Einfuhrhäfen wird seit heute Morgen heftigst bombardiert, wie die Hilfsorganisation Care mitteilte. «Heute Morgen fanden innerhalb von 30 Minuten mehr als 30 Luftangriffe statt, berichten unsere Kollegen vor Ort. Viele Menschen sind eingeschlossen oder werden aus ihren Häusern vertrieben.»