Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat Russland vorgeschlagen, auch das neueste Raketenabwehrsystem S-500 gemeinsam zu produzieren.
„Russland hat uns ein Kredit für S-400 unter akzeptablen Bedingungen gewährt. In der zweiten und dritten Etappe nehmen wir eine gemeinsame Produktion auf. Ich habe Russland auch eine gemeinsame Produktion von S-500 vorgeschlagen“, wird Erdogan von der Agentur Anadolu zitiert.
Erdogan sprach zudem erneut die Kritik der USA und der Nato bezüglich der russischen Lieferungen der S-400-Systeme an Ankara an. „Warum schweigen sie (die Amerikaner – Anm. d. Red.) zu den S-300-Systemen, die Griechenland hat? Eine solche Politik gegenüber der Türkei ist nicht zu begreifen. Unsere Rüstungsindustrie hat ihre Bedürfnisse, und wir werden versuchen, sie zu decken.“
Zuvor hatte der türkische Staatschef erklärt, Ankara sei notfalls zum Einsatz der russischen S-400-Raketenabwehrsysteme bereit.
Im Dezember 2017 hatten Ankara und Moskau einen Kreditvertrag zu S-400-Luftabwehrsystemen unterzeichnet. Ankara soll demnach zwei S-400-Batterien für 2,5 Milliarden US-Dollar kaufen. Die Seiten hatten zudem eine technologische Zusammenarbeit zur Förderung der Produktion von S-400-Systemen in der Türkei vereinbart.
Früher hatte der türkische Verteidigungsminister Nurettin Canikli geäußert, die USA seien gegen den Verkauf von russischen Luftabwehrkomplexen S-400 an die Türkei aufgetreten, weil sie befürchtet hätten, das die leistungsfähigen Radare der S-400-Systeme Daten über Nato-Kampfjets übermitteln könnten.