In der Ukraine muss ein weiterer Industrieriese seine Produktion einstellen. Der Grund: Die Gastarife der Regierung sind zu hoch. Ein Ex-Topmanager warnt vor katastrophalen Folgen.
Auf seiner Facebook-Seite hat der Ex-Vorsitzende des Chemie-Giganten „Dniproazot“, Sergej Sidorow, geschrieben, dass der Beginn der Heizperiode in Gefahr sei – und vom „Dniproazot“ hänge die Beheizung der Stadt Kamjanske (im Gebiet Dnipropetrowsk im Zentrum der Ukraine) völlig ab. Seit dem 15. Juni bestehe ein unbefristeter Produktionsstopp.
Ende April hatte bereits einer der größten Stickstoffdüngerhersteller der Ukraine – das Hafenwerk Odessa (auch Odessa Port Plant) — wegen mangelnden Gases seine Arbeit einstellen müssen. Darüber hatte der Erste Vize-Direktor des Werkes, Nikolaj Schtschurikow, auf Facebook informiert.
Die Anhebung der Gaspreise auf dem ukrainischen Binnenmarkt ist eine der Hauptforderungen des Internationalen Währungsfonds (IWF), der der angeschlagenen Ukraine Finanzhilfen in Höhe von mehreren Milliarden US-Dollar zugesagt hat.