Abgas-Affäre: Audi-Chef Stadler festgenommen

In der Abgas-Affäre ist Audi-Chef Rupert Stadler am Montag vorläufig festgenommen worden.

«Der Beschuldigte wurde der Ermittlungsrichterin vorgeführt, die den Vollzug der Untersuchungshaft angeordnet hat», teilte die Staatsanwaltschaft München II mit. Als Grund nannte die Behörde Verdunkelungsgefahr. «Darüber hinaus können wir uns vor dem Hintergrund der laufenden Ermittlungen inhaltlich nicht äußern. Für Herrn Stadler gilt weiterhin die Unschuldsvermutung.»

Die Münchner Staatsanwaltschaft hatte in der letzten Woche ein Ermittlungsverfahren gegen Audi-Chef Rupert Stadler eingeleitet. Sie legte Stadler und einem namentlich nicht genannten Audi-Vorstand «Betrug sowie mittelbare Falschbeurkundung» zur Last. Die beiden hätten Dieselautos mit manipulierter Abgasreinigung in Europa in den Verkehr gebracht, hieß es.

Stadler soll nach der Aufdeckung der Manipulationen in den USA von den falschen Abgaswerten auch in Europa gewusst haben, aber anders als in den USA keinen Vertriebsstopp angeordnet haben. Die Ermittler stützten sich auf die Auswertung von Korrespondenz, hieß es aus Ermittlerkreisen.

Neben Stadler sitzt als Beschuldigter auch ein ehemaliger Chef der Audi-Motorenentwicklung und Porsche-Entwicklungsvorstand in Untersuchungshaft. Er war im September 2017 verhaftet worden. Einer seiner früheren Mitarbeiter bei Audi in Neckarsulm war nach mehreren Monaten Untersuchungshaft im November 2017 wieder freigekommen.

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